Alles eben ein kleines bißchen besser. Soupreme Better Burger

Soupreme Die Suppenbar & Soupreme Better Burger

… Das Ziel meiner heutigen Reise hat mich in die Nähe des Offenbacher Ledermuseums geführt. Das Wetter ist durchwachsen, der Wind pustet und erste gold-braune Blätter liegen auf dem Gehweg. Aber was mich gleich hinter der noch verschlossenen Tür erwartet, lässt meine Laune aufhellen. Heute geht es um Essen für die Seele. Es geht um wärmende Suppen und Eintöpfe, die mich an die Küche meiner Kindheitstage und meine Mama denken lassen und darüber hinaus um saftige Burger, die meiner Meinung nach, in dieser Gegend ihres gleichen suchen. Ich bin Gast in der Soupreme Suppenbar und dem Soupreme Better Burger Restaurant. Ein Lokal, in dem diese beiden Konzepte Eins werden. Wie das alles zusammenpasst und warum eben alles ein kleines bißchen besser ist, erfahrt ihr in meinem ausführlichen Hintergrundbericht. Ich versuche bei meinem Besuch, dem Suppentopf auf den Grund zu gehen und hinter die Kulissen der Frikadelle zu blicken.

 

 

Der Inhaber Patrick Hellwig, schließt mir an diesem Mittwochnachmittag, (wie passend) nach dem Mittagsgeschäft die Tür auf. Er begrüßt mich herzlich und bittet mich in den schlauchartigen Eingangsbereich. Hier kann es im Mittagsgeschäft schon mal ganz schön eng werden aber im Moment ist der Laden ja noch geschlossen. Genug Platz also für ein paar Bilder und ein erfrischendes Feierabendbierchen. Patrick erzählt mir, dass die Liegenschaft bereits 4 x in Eigenregie erweitert und umgebaut wurde. Ziel war es, etwas mehr Platz für die Gäste zu schaffen. Erst kam der hintere Teil, vor der heutigen Essensausgabe (Futterlucke) dazu, dann folgten kurze Zeit später der Außenbereich und der Innenhof. Sogar die Toiletten wurden aus dem Restaurantbereich, in den Keller des Hinterhause verlegt. Das Soupreme musste reagieren, denn nach ersten Anlaufschwierigkeiten, kamen immer mehr Gäste, die einfach nicht genug Platz für ihren Mittagstisch finden konnten. Aber alles der Reihe nach.

 

 

Patrick hat 1968 in Offenbach das Licht der Welt erblickt und ist somit, Stand heute 49 Jahre alt. Er weiß wovon er spricht, denn der sympathische Typ, der mir gerade fleißig in das Diktiergerät spricht, ist gelernter Fleischermeister und hat den Handwerksberuf von der Pike auf gelernt. Auf seinen Wanderjahren im Großraum Frankfurt, hat er sehr viele Stationen durchlaufen und so einiges mitgenommen. Von der Wurstfabrikation, über das artgerechte Schlachten von Tieren, zu der Herstellung von Feinkost und Konserven, bis hin zum Verkauf hinter der Metzgertheke (und ja, … es darf gerne noch etwas mehr sein), deckt Patrick das komplette Handwerksprogramm ab. Seinen Ursprung hat alles in dem nur 10 Kilometer entfernten Obertshausen. Dort begann er seine Laufbahn, mit einer Ausbildung bei der Fleischerei Noll. Diese gibt es heute leider nicht mehr- aber zum sogenannten Metzgerei-Sterben kommen wir noch. Seine Ausbildung hat Patrick in den 80ern, mit gerade mal 17 Jahren, als damals jüngster Metzgerlehrling Hessens abgeschlossen. Im Anschluss ging es für ihn erstmal in die benachbarte Großstadt, um dort bei namenhaften Fleischereien Erfahrungen zu sammeln. Seinen Meister hat er dann mit Bravur bei Gref-Völsings, einer der Top Adressen in Frankfurt absolviert. Mit all seinem handwerklichen Geschick und dem Meisterbrief in der Tasche, heuerte Patrick bei der größten Dönerfabrik Europas an und übernahm dort das Qualitätsmanagement. In seiner Führungsposition war er der einzige Deutsche neben 400 türkischen Kollegen. Nach der Implementierung eines neuen Systems, lernte Patrick innerhalb von nur einem Jahr die türkische Sprache, um sich bei der Überwachung und der Kontrolle des Systems, besser mit den Kollegen zu verständigen. Er kämpfte in der Zeit mit beiderseitigen Vorurteilen, die allerdings schon bald über Board geworfen waren. Es geht schließlich immer irgendwie um Integration: „Über die gemeinsame Sprache, hatte ich einfach schonmal einen viel besseren und leichteren Zugang zu meinem Gegenüber. Durch gegenseitige Toleranz, funktioniert das Kennenlernen auch viel schneller. Die Gefühle die wir Menschen empfinden, sind doch auf der ganzen Welt die gleichen.“ Darum ist es für Patrick und mich umso erstaunlicher, wie das erschreckende Ergebnis, der aktuellen Bundestagswahl im Osten ausgefallen ist. „Da stimmt doch was nicht“, sagt Patrick im Gespräch und haut auf den Tisch! „Wie kann man eine so hohe Stimmenanzahl, mit so einer menschenverachtenden Scheiß-Haltung erlangen?“ Da gibt einem die Stadt Offenbach mit seinen vielen Nationen, die friedlich in Einklang miteinander leben, schon ein besseres Gefühl. Denn am Ende können wir doch alle noch etwas von dem jeweils anderen lernen, ganz egal ob er blau, weiß, grün oder schwarz ist … Farbe bekennen!! Bei dem Thema, sind wir uns mehr als einig, dass Offenbach mit einem guten Beispiel voran geht.

 

 

Nach längerer Überlegung, hat Patrick im Jahr 2002 mit seiner Frau Jutta, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. 20 Jahre waren inzwischen seit dem Beginn seiner Ausbildung vergangen. Am Anfang standen viele Ideen im Raum. Von der Eröffnung einer Pizzeria, über ein Nudelhaus, ist es Dank seiner fundierten Ausbildung, dass heutige Soupreme geworden. „Ich wollte etwas anbieten, was mich auszeichnet und in dem ich mich widerspiegele“ Die Marschrichtung der Suppenbar war ganz klar definiert: Gutes, ehrliches Essen sollte in Form von leckeren Suppen und bodenständigen Eintöpfen über die Ladentheke gehen. Für Offenbacher Verhältnisse war das etwas komplett Neues und es hat erstmal 2 1/2 Jahre gedauert, dass Lokal zu etablieren. Am Anfang kamen fast ausschließlich Frauen, erzählt mir Patrick. Die Qualität der Suppenbar sprach sich aber herum und so kamen kontinuierlich ein paar mehr zufriedene Gäste dazu. An den Öffnungszeiten wurde dann hier und da auch noch etwas gefeilt, um das Geschäft von nun an etwas familienfreundlicher zu führen. Der Grund dafür lag auf der Hand. Das erste von 2 Kindern war geboren und Patrick hatte den großen Wunsch, ganzheitlich Papa zu sein. Dank der neuen, moderaten Öffnungszeiten und des angebotenen Business-Lunches, ließ sich für die noch jungen Geschäftsführer nun beides miteinander kombinieren.

 

 

In der Küche konnte sich Patrick ebenfalls entfalten und das komplette Repertoire seiner Fähigkeiten auffahren. Fonds, die aus angebratenen Knochen, Fleisch und/oder Gemüse, durch die Zugabe von Weinen, erst ihre volle Kraft entfalten konnten, wurden zu schmackhaften Suppen angesetzt und verarbeitet. Hinzu kamen ein herzhaftes Beef Chili, selbstgeklopfte Schnitzelkreationen und frische Salate, die bis heute immer wieder auf der wechselnden Speisekarte zu finden sind. Mit der Qualität der Lebensmittel steht und fällt im Soupreme das Gericht. Durch den Einkauf von saisonalen und regionalen Produkten, probiert Patrick die Preise so klein wie möglich zu halten, um bis heute einen preiswerten Mittagstisch ohne deklarationspflichtige Zusatz- oder Konservierungsstoffe für seine Gäste anzubieten. Er achtet nicht nur auf beste Zutaten, sondern auch auf abwechslungsreiche, vegetarische und vegane Gerichte. Sollte man sich mal nicht gleich für einen Mittagstisch entscheiden können oder noch zwischen zwei Gerichten schwanken, gehört es im Soupreme zum guten Ton, die Suppen und Eintöpfe vorher probieren zu können. Eins ist in jedem Fall sicher, ganz egal wie man sich entscheidet, die Speisen sind 100% lecker und dadurch 100% better.

 

 

Nachdem die Kinder von Jutta und Patrick aus dem Gröbsten heraus gewachsen sind und sich ihre Bedürfnisse verschoben haben, hat Patrick über die nächsten Schritte im  Restaurant nachgedacht. Bisher wurde das Soupreme, mit mehr oder weniger: „angezogener Handbremse“ gefahren. Patrick hat sich dazu entschieden, diese zu lösen und das rechte Gaspedal Richtung Bodenplatte zu drücken. Die Wahl viel in logischer Konsequenz dank Patricks Fähigkeiten- auf ein Burgerkonzept. Im Moment vergeht kein Tag, an dem man nicht irgendwo, etwas über einen Burgerladen liest oder mit jemandem über einen neuen Hamburger spricht. (#Burgerwehr sei Dank) Die Burgerlädendichte in den Großstädten zeigt uns, dass 2 Brötchenhälften mit einer Frikadelle in der Mitte und etwas frischem Salat, seit einigen Jahren auf dem Vormarsch sind. Ein Ende des Foodtrends ist im Moment noch nicht in Sicht. Fastfood ist aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Ganz egal ob jung oder alt, gut betucht oder normalsterblich, jeder setzt für ein leckeres Abendessen inzwischen auf einen guten Burger. Die großen Hamburgerketten, die sich Mitte der 90er Jahre, nach und nach in und über Deutschland verteilt und niedergelassen und damit das klassische Fastfood etabliert haben, sind direkt von diesem neuen Trend betroffen – denn die Geschäfte laufen seit einiger Zeit nicht mehr so gut. Es gibt immer mehr kleine Restaurants, die Premium Burger anbieten und es damit der klassischen Systemgastronomie schwer machen. Wer nämlich einmal einen richtig guten Burger, aus saftigen Rindfleisch gegessen hat, kann nicht mehr zurück zur klassischen Systemgastronomie. Die Fakten haben Jutta und Patrick bei ihrer Planung für ihr Burgerkonzept berücksichtigt und einen passenden Workflow für sich erarbeitet. Patrick sagt: „Die Planung für den Burger hat ca. 4 Wochen gedauert. Die eigentliche Ausarbeitung der einzelnen Produkte- wie Frikadelle und Brötchen, dann ein weiteres halbes Jahr. Wir mussten schauen, wer wird unser Fleischlieferant und wie muss das Fleisch sowie das Brötchen beschaffen sein. Welche Saucen möchten wir verwenden und welchen Salat legen wir auf den Burger. Dann kamen wir schnell zu den Fragen, wie werden wir verpacken und uns hier vor Ort dar- und letztendlich aufstellen, um den Ablauf so perfekt wie eben möglich zu optimieren, damit wir unser neues Burgerkonzept, mit unseren Möglichkeiten unter einen Hut bekommen.“

 

 

Für mich hat es den Anschein gemacht, dass Patrick mit seinen Fähigkeiten der perfekte Anwärter für die Entwicklung einer saftigen Frikadelle ist. Denn wer wäre besser für so einen Job geeignet, als ein gelernter Metzgermeister!?  Schwein gehabt, könnte man sagen oder vielleicht doch eher Rind!? Patrick hat sehr lange an der perfekten Rezeptur für sein Patty gearbeitet. Über ein halbes Jahr, sind nach eigener Aussage ins Land gegangen, bis er mit der fertigen Frikadelle zufrieden war. Für seine Bulette verwendet er zu 100% feinstes Rindfleisch aus der Umgebung, bei dem er es sich nicht nehmen lässt, das Stück Fleisch persönlich zu selektieren. Das gut abgehangene Rind wird fachmännisch zerteilt und für das Soupreme Better Burger Restaurant luftdicht verpackt. Im Lokal lässt Patrick dann täglich, die nötigen Mengen, frisch durch den Fleischwolf laufen. Immer nur gerade soviel wie gebraucht wird. „Wenn es zu wenig war, lassen wir lieber noch mal etwas mehr Fleisch durch den Wolf laufen, als zu viel Rindfleisch übrig zu behalten.“

 

 

Das Patty findet im Anschluss zwischen zwei ebenso leckeren, wie genialen Brötchenhälften ein neues zuhause. In die Herstellung seiner Brötchen hat der gelernte Metzgermeister, noch einmal genauso viel Zeit investiert und selber Hand angelegt- wie in seine Frikadelle. In der Findungsphase hat Patrick täglich, den Teig für die späteren Buns zusammen gemischt, geknetet und in den Ofen geschoben. Dies hat er so lange wiederholt, bis am Ende ein fluffiges, kompaktes Brioche mit Sesam dabei heraus kam. Mit seinem Ergebnis ist er mehr als zufrieden. Die Buns lässt er nun nach seiner Rezeptur von einer regionalen Bäckerei herstellen. Wo dies passiert, dass möchte Patrick lieber für sich behalten, was ich anhand der Qualität seines Produktes, auch sehr gut nachvollziehen kann. „Das ist noch Handarbeit, mal bekommt ein Brioche etwas mehr Sesam ab und mal etwas weniger. Wir machen alles lieber homemade und einfach- dafür aber richtig lecker, “ sagt Patrick. Ich habe mich davon überzeugt, bei ungefähr 10 verzehrten Hamburgern, ist mein Brioche immer heile geblieben. Es zerbröselt nichts und Bratensäfte oder Ketschup bleiben da wo sie hingehören. Es ist meiner Meinung nach, einfach better als andere Brötchenhälften.

 

 

Die Hamburger im Supreme Better Burger, sind grundsätzlich mit allem belegt, was ein guter, klassischer Burger, nach dem amerikanischen Vorbild braucht. Die Hamburger werden mit selbstgemachter Honigsenf Sauce, Ketchup, frischen-knackigen Salaten, Tomaten, Gewürzgurken und Zwiebeln belegt. Es wird komplett auf jeglichen Schnick-Schnack verzichtet, denn darin kann sich ein Restaurant auch verlieren. Patrick sagt: „Suppe und Burger sind bei uns auf der gleichen Qualtitätsstufe und passen deshalb hervorragend zusammen. Exklusive Produkte in einer Luxusvariante- bei aller Einfachheit- und dabei darf man einfach nicht mit leicht verwechseln!“ Es ist einfach Simply Better! Wer es doch etwas ausgefallener haben möchte, kann noch zwischen zwei gratis Toppings wählen. Das wären Röstzwiebeln und Jalapenos. Extra Cheese, extra Bacon oder ein extra Patty, für einen mächtigen Triple-Burger werden zusätzlich berechnet. Ansonsten kann man aus bis zu 9 verschiedenen Burgern auf der Karte wählen. Von einem klassischen Hamburger, über die sehr beliebten Cheese- und Smokedburger (BBQ-Sauce + krosser Bacon), zu Chicken- Veggie- und Greenburger, letzterer wird low-carb, im Salatblatt serviert, ist meiner Meinung nach, für jeden etwas dabei. Getreu dem Motto: „Darf’s noch etwas mehr sein?!“ Können die Klassiker, wie der Hamburger, der Cheese- oder der Smokedburger auch als „Soupreme Variante“ bestellt werden. Dann gibt es jeweils ein extra Patty aber auch extra Käse oben drauf.

 

 

Zu den Hauptdarstellern im Burgergeschäft, gesellen sich natürlich noch ein paar anständige Begleiter. Da wären die klassischen Pommes (Home Fries) und die Süßkartoffelvariante (Sweet Potatoe Fries). Dann die sogenannte La Guappa, dahinter verbirgt sich eine Schale mit Süßkartoffeln, die mit Cheddar und Jalapenos überbacken wird. Und zu guter letzt, finden wir auf der Karte einen frischen Krautsalat, auch Coleslaw genannt. Eine spritzige Getränkeauswahl rundet das Sortiment ab. Im Kühlschrank finden wir neben den üblichen Verdächtigen von Coca Cola, noch leckere Limos von Proviant, Bionade, Orangina und Club-Mate, sowie Tannenzäpfle Pils und ein sehr leckeres Craft Beer. Dieses stammt aus der Brauerei Hopfmeister, hört auf den Namen Franz Josef und kommt mit leichtem Grapefruit-Geschmack daher- was zu den saftigen Burgern, einfach hervorragend better schmeckt. Wer bei seinem Besuch etwas mehr Hunger mitbringt, der bekommt bei Patrick im Soupreme auch ein Burgermenü angeboten. Zu seinem Hamburger nach Wahl, kann man sich dann noch einen Begleiter (Home Fries, Sweet Potatoe Fries oder Coleslaw) und ein Getränk aussuchen.

 

 

Für einen reibungslosen Ablauf kümmert sich ein 10 Mann starkes Team hinter den Kulissen. Die unterschiedlichsten Aufgaben, werden im wechselnden Schichtbetrieb erledigt. Dabei setzt der Chef unter der Woche auf eine feste und eingespielte Crew. Um 6:30h gehts für Patrick erstmal selber in die Küche. Schürze umgebunden und los. „Morgens kümmere ich mich als erstes um die Suppen, die ich teilweise schon ab Vortag vorbereitet habe.“ Dann wird geschnippelt, gedünstet und angesetzt was das Zeug hält, bis dann ca. um 10h die Verstärkung für den Hamburger Posten eintrifft. „Bis dahin bin ich in der Regel mit allen Suppen durch,“ sagt Patrick. Wichtig ist ihm, dass seine Mitarbeiter sehen, dass er mit einem guten Beispiel voran geht und mit anpackt. Im Anschluss wird das „Mise en Place“ für das Burgergeschäft vorbereitet. „Zwiebeln schälen, Tomaten und Gurken schneiden, Saucen herstellen, Fleisch durch den Wolf lassen und was eben noch so dazu gehört, bevor die Suppen dann in unsere Wärmebottiche und Behälter umgefüllt und nach vorne in die Auslage gebracht werden.“ Um 11:30h beginnt dann das Mittagsgeschäft. Hungrige Angestellte und Arbeiter aus der Umgebung und näheren Nachbarschaft, manchmal aber auch von weiter weg, suchen den Weg in das Soupreme. Familiär und freundlich ist der Ton. Hier sitzt gerne mal der OB Horst Schneider, direkt neben dem Bauarbeitergesellen, für einen kurzen Plausch, bei Burger und Suppe. „Die Leute schätzen unsere urbane Liebenswürdigkeit, auch wenn ich manchmal mit der Dachlatte auf den Tisch haue und klare Kante zeige, bin ich immer zu 100% mit Herz bei der Sache.“ Patrick steckt einfach in seiner Haut, er ist wie er ist- … ein Original. Genauso ein Original, ist der langjährige Mitarbeiter Florian Meyer, den viele nur Flo rufen. Freundlich nimmt er jede Bestellung entgegen und berät seine Gäste auf höchst sympathische Art und Weise, auch wenn es manchmal etwas länger dauert und man sich nicht gleich für ein Gericht entscheiden kann. „Flo gehört einfach in das Soupreme.“ Das Mittagsgeschäft geht dann bis 16h. Nach dem der letzte Mittagsgast seinen Hunger gegen ein wohl gesättigtes Gefühl in der Magengegend getauscht hat, werden im Soupreme für 2h die Türen geschlossen. Dann wird alles aufgeräumt, abgewaschen und das Restaurant für das bevorstehende Abendgeschäft auf Vordermann gebracht. Um 18h gehts dann bis 21h zu 100% mit Burgern weiter.

 

 

Patrick ist mächtig stolz auf sein Team. „Ich habe die volle Bereitschaft meiner Mannschaft, Aufgaben zu übertragen und wichtige Bereiche zu überlassen. Wir gehen fair miteinander um. Dazu gehört eine gescheite Arbeitszeit, eine gute Bezahlung und was fast noch wichtiger ist, ein offenes Ohr- auch für private Probleme. Wir interessieren uns einfach für unsere Mitarbeiter. Das ist meiner Meinung das Entscheidende, für einen Kleinstbetrieb.“ Dies können wir Patrick ruhig glauben, denn während meines Aufenthaltes, stellt mir der gelernte Metzgermeister seinen Sohn Anton vor, der ebenfalls schon seinen festen Platz im Team eingenommen hat. Anton springt nach der Schule und den erledigten Hausaufgaben, (dass hat er versprochen) gerne in der Küche ein. Er hat sich bereits einiges beim Papa abgeschaut, denn die Burger die Patricks Sohn an diesem Abend durch die Futterlucke ausgibt, sehen alle phantastisch aus. Handwerklich tipptopp und auch die Garstufen, der Pattys können sich sehen und vor allem schmecken lassen. Der Apfel fällt also wie immer nicht weit vom Stamm. Patrick möchte allerdings, dass sich Anton erstmal auf seine schulische Laufbahn konzentriert, diese erfolgreich abschließt und dann vielleicht in Zukunft Seite an Seite mit dem Papa das Unternehmen auf die nächste Stufe hebt und weiterentwickelt. „Luft nach oben ist ja bekanntlich immer!“ Für die Zukunft, so viel darf ich schon verraten, wird das Angebot noch etwas erweitert. Es hat wie bei den Burgern etwas mit zwei Brötchenhälften zu tun. Diese sind diesmal allerdings etwas länglicher, sodass ein leckeres Würstchen darin Platz findet. Man darf gespannt sein.

 

 

Toll wäre es, wenn es Patrick mit seinem Team in Zukunft gelingt, seinen Gästen nicht nur wie gehabt, einen leckeren Mittagstisch zu servieren, sondern auch ein Verständnis dafür zu vermitteln, dass es gute Qualität nur zu fairen Preisen geben kann. Das am Anfang erwähnte „Metzgereisterben“ lässt sich nämlich unter anderem darauf zurück führen, dass den meisten das Verhältnis zwischen guter Qualität und einem fairen Preis abhanden gekommen ist. „Man bekommt einfach nicht das Beste für wenig! Das ist zwar ein sehr schöner Gedanke aber von dem sollten wir uns verabschieden,“ sagt der Metzgermeister im Gespräch. Man merkt Gott sei Dank, dass sich der Trend aktuell zu einer bewussteren Ernährung entwickelt. Und dazu gehört eben auch, dass man nicht täglich zu abgepackten Fleisch aus dem Discounter greifen muss, sondern lieber nur jeden dritten oder vierten Tag, den Gang zum etwas weiter entfernteren Metzger auf sich nimmt. In der Slowfood-Bewegung liegt die Zukunft und Patrick geht mit seiner entschleunigten Fastfood-Variante mit einem sehr guten Beispiel voran.

 

 

Wenn es seine Zeit zulässt, ist Patrick auf seinen privaten Runden gerne mit dem Motorrad im Bamberger Raum unterwegs. Da gönnt er sich den Luxus und kehrt gerne mal, wie er sagt: „in eine urige Wirtschaft ein, um dort deftig zu essen und ein Schlenkerla zu trinken. Dahinter verbirgt sich ein urtypisches, kräftig gebrautes Rauchbier, bei dem der erste Schluck noch ziemlich weh tut, aber jeder weitere einfach immer besser schmeckt.“ Bisher kannte ich dieses Bier nicht und habe es mal ausprobiert. Patrick hat vollkommen recht, mit dem was er sagt. Manchmal lohnt sich der Mehraufwand und sei es durch die gefahrenen Kilometer. Wer zwischen den Zeilen liest, versteht worauf ich hinaus möchte. Ich empfehle euch, auf euren nächsten Streifzügen durch Offenbach, am Ende der Fussgängerzone, einfach noch ein Stückchen weiter in Richtung Ledermuseum zu laufen und mal bei Patrick im Soupreme Halt zu machen. Dort bekommt ihr einen ehrlichen Mittagstisch mit gesunden Zutaten für kleines Geld und einen der besten Hamburger serviert, die ich seit langer Zeit gegessen habe. Die Konkurrenz darf neidisch sein. Wenn es nunmal better schmeckt, schmeckt es nunmal einfach better!

 

SOUPREME –  Frankfurter Straße 70  –  63067  Offenbach am Main  –  Telefon: 069 800 882 84  –  Mail: info@soupreme.org

Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 11:30h – 16h  und  18h – 21h  |  Samstag: 17h – 21h  |  Sonntag: 16h – 21h

#schöneeckenausOffenbach

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