Nur der OFC – Olé Olé!! Hinter den Kulissen des Kultvereins vom Bieberer-Berg

Ein Rundgang durch das Sparda-Bank-Hessen-Stadion

Sieg und Niederlage liegen manchmal nah beieinander. Diesen Umstand kennen der Kult-Verein und all seine Leidensgenossen vom Bieberer Berg leider nur zu gut. Die Offenbacher Kickers (Offenbacher Fußballclub Kickers 1901 e.V. oder kurz OFC) sind seit ihrer Gründung im Jahre 1901 der größte und erfolgreichste Fußballverein der Stadt. Der OFC spielt aktuell in der Regionalliga Südwest. Für all diejenigen unter euch, die der Mannschaft nicht an jedem Spieltag hinterher tingeln, die Kickers spielen in der 4ten Fußball-Bundesliga. Der schmale Grad, der letztendlich über Sieg oder Niederlage entscheidet, wird von den Kickers bei Heimspielen seit jeher auf dem Bieberer Berg ausgetragen. Auch wenn das ehemalige „Stadion am Bieberer Berg“ dem neuen „Sparda-Bank-Hessen-Stadion“ (wer hat sich eigentlich diesen Namen ausgedacht?) weichen musste, ist und bleibt für die Fans der Austragungsort der „Bieberer Berg“.

Dafür ist sicherlich der Mythos, um den Geist des Bieberer Bergs verantwortlich! Dazu aber später mehr …

 

 

Auf besondere Einladung des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Offenbach und der Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe, wurde ich als Socialmedia-Vertreter, Blogger und Sprachrohr der Stadt Offenbach, neben einer Handvoll anderer erlesener Kreativschaffender, zu einem exklusiven Rundgang durch das Sparda-Bank-Hessen-Stadion eingeladen. Ein lustiges und informatives Zusammenkommen bei Schnittchen und Verperlung. Da konnte ich einfach nicht „nein“ sagen und habe mich zum vereinbarten Zeitpunkt im Presseraum der Offenbacher Kickers eingefunden (Richtig! Der Raum mit der Sponsorenwand im Hintergrund, wo nach jedem Heimspiel Trainer Daniel Steuernagel und seine elf Spieler auf der Pressekonferenz Rede und Antwort stehen).

 

 

Nach einer  kurzen Einleitung und Vorstellungsrunde von Regina Preis (Leiterin des Kompetenzcenters Unternehmenskommunikation der Stadtwerke-Gruppe), die uns erklärte, dass es bei dem Rundgang darum geht, auch mal die Gesichter hinter den vielen Social-Media-Accounts kennenzulernen und sich gegenseitig auszutauschen. Im Anschluss wurde das Wort an den Projektmanager Events bei der SBB (Stadiongesellschaft Bieberer Berg) Daniel Puci übergeben. Daniel ist ein sympathischer Typ. Er hat unsere Gruppe durch die heiligen Hallen des Sparda-Bank-Hessen-Stadions geführt, exklusive Einblicke hinter die Kulissen gewährt und sehr informativ unsere Fragen beantwortet.

 

 

Auf unserem Rundgang haben wir als Erstes an einem der wahrscheinlich beliebtesten Motiven der Führung Halt gemacht. Im Treppenhaus des Stadions – über das man nicht nur den Pressebereich, sondern auch die VIP-Logen erreichen kann – haben wir erfahren, dass es sich bei den leuchtenden Lampen, die in den Vereinsfarben „rot-weiss“ von der Decke baumeln, um die ausrangierten Strahler der alten Stadion-Flutlichter handelt. „Ein Stück Geschichte und Tradition“, wie uns Daniel Puci erzählt. Die Leuchten untermauern – neben einigen anderen Stadion „Insides“ zu denen wir noch kommen – den Mythos um den Geist des Bieberer Bergs. Der Geist soll sich nämlich irgendwo in den alten Gemäuern des Stadions befunden haben.

 

 

Während unserer Stadionführung erfahren wir von Daniel, dass der Neubau des Sparda-Bank-Hessen-Stadions nach nur knapp 1 1/2 Jahren Bauzeit, am 29. Juni 2012 fertiggestellt wurde. Baubeginn war laut Wikipedia der 07. Februar 2011. Das Fundament des Neubaus wurde für 25 Millionen auf dem abgerissenen Bauschutt der alten Austragungsstätte errichtet. Ein weiterer Insider-Fact, der den Glauben an den vermeintlich mystischen Untermieter des alten Stadions verstärkt. Die Vorstellung, dass dieser vielleicht in den Räumlichkeiten des Sparda-Bank-Hessen-Stadions ein neues Zuhause gefunden hat, ist schon sehr romantisch. Klar ist jedenfalls, dass die neue Spielstätte auf eine lange Geschichte mit vielen unvergesslichen Momenten und Begegnungen zurückblickt.

 

 

Ein weiteres Überbleibsel, in dem der Geist des alten Stadions stecken könnte, entdecken wir (auf unserem Rundgang) in der Gäste-Umkleidekabine. Die Schränke, die den Spielern der Gastmannschaft bei Heimspielen der Kickers zum verstauen ihrer Sporttaschen dienen, stammen ursprünglich aus der alten Spielerkabine des OFC’s. Man könnte bei dieser fortschrittlichen und umweltbewussten Art der Wiederverwertung sogar Querverweise zu dem sehr hippen Thema Upcycling ziehen. Den Gästen steht es natürlich frei, den spartanischen Umkleidekabinen etwas mehr Leben einzuverleiben. Größere Clubs bringen daher gerne mal ihr eigenes Regenerationsbecken mit kaltem Wasser oder einen mobilen Jacuzzi zum entspannen mit. Vor einer anstehenden Partie fordern die meisten gegnerischen Teams gerne eine gewisse Grundausstattung an. Diese ist vergleichbar mit einem Stück Schokolade und einem Bademantel bei einem Hotelaufenthalt und beinhaltet in der Regel frisches Obst, durstlöschende Getränke oder paar Säcke kühlendes Eis. Der Kreativität sind dabei allerdings fast keine Grenzen gesetzt.

 

 

Als wir auf unserem Rundgang für ein Gruppenfoto an der Trainerbank halt machen, erfahren wir unweit der Eckfahne ein paar Eckdaten über das Stadion. Laut der OFC-Homepage beherbergt das Stadion 10.300 Sitz- und 10.200 Stehplätze. Den Gästefans stehen davon ca. 3.000 Plätze zur Verfügung. Diese werden von 10 Logen (von denen wir uns auf unserem Rundgang eine angesehen haben) mit insgesamt 120 Plätzen, 800 Business-Seats und 40 Rollstuhlplätzen ergänzt. Die Zahlen, die im Internet über die Kapazität umhergeistern und zusammen 20500 Plätze ausweisen, stimmen allerdings nicht ganz. Wenn man es ganz genau nimmt, erzählt uns Daniel, „würden im Sparda-Bank-Hessen-Stadion auf einer Grundfläche von 24.000 Quadratmetern 20540 Besucher einen Platz finden.“ Der Neubau des Ein-Rang-Stadions besitzt vier Tribünen, die sich aus einzelnen Bausteinen (ähnlich wie Lego) zusammensetzen. Bei Bedarf könnte man diesen Modularen-Bausatz auch noch ausbauen und die Gegentribüne um 2.000 Stehplätze erweitern.

 

 

Die Gegentribüne ist übrigens auf Herzenswunsch der Kickers Fans, als reine Stehplatztribüne aus dem ehemaligen Stadion übernommen worden. Die Rückwand der Tribüne ziert ein eigens-gestaltetes Graffiti, welches die größten Erfolge des Clubs anhand eines Zeitstrahls darstellt. Dazu gehören u.a. der DFB-Pokal Sieg 1970 und das legendäre Tor des Jahres 1974 durch Erwin Kostedde, bei der Partie gegen Borussia Mönchengladbach: „… Ball mit der Brust angenommen, um Berti Vogts gedreht und mit links volley in den Winkel gehämmert!“ (Zitat Jochen Koch, Offenbach-Post). Desweiteren sorgt die unmittelbare Nähe zum Spielfeldrand für eine ganz besondere und unvergessliche Atmosphäre am Bieberer Berg.

 

 

In dem Komplex der Haupttribüne sind alle Funktionseinheiten untergebracht. Zu diesen gehören eine ausgestattete Polizeistation samt Gefängniszellen, die komplette Technik des Stadions, der Business- und Medienbereich, die 10 erwähnten Logen sowie die Geschäftsstellen der Stadiongesellschaft und des OFC’s. Darüberhinaus sorgen auf dem Stadiongelände elf Gastronomische Einrichtungen für das leibliche Wohl und eine Flutlichtanlage mit 108 einzelnen Strahlern für ausreichende Beleuchtung auf dem Spielfeld. Zusammenfassend qualifiziert sich das Sparda-Bank-Hessen-Stadion mit all seinen Ausstattungsmerkmalen für die Anforderungen der 2ten-Fußballbundesliga. Jetzt liegt es (leichter gesagt als getan) am 10-fachen Hessenpokal-Sieger, dass Runde – verdammt nochmal – in das Eckige zu bekommen und an die erfolgreichen Zeiten der Spielerlegende Erwin Kostedde anzuknüpfen. Genug unterstützende Fans und ein moderner Stadionkomplex – in dem irgendwie immer noch der Geist des ehemaligen Kickers Stadions steckt – sollten als Fundament (ähnliche wie die alten Stadionmauern) ausreichen, um den erschwerlichen Aufstieg aus der Regionalliga Südwest zu meistern.

Der Berg ist Kult.

 

Sparda-Bank-Hessen-Stadion  –  Waldemar-Klein-Platz 1  –  63071  –  Offenbach  –

 

 

 

Nachtrag:

Nach unserer erfolgreichen Erkundungstour durch die heiligen Hallen des Sparda-Bank-Hessen-Stadions, haben wir uns für ein anschließendes Gespräch nochmal im Presseraum der Offenbacher Kickers eingefunden. Die Stadt Offenbach hat sich für uns Social-Media-Akteure und Blogger nämlich nicht nur ein informatives Rahmenprogramm ausgedacht, sondern auch noch für unser leibliches Wohl gesorgt. So eine Stadiontour nach Feierabend macht nämlich ganz schön hungrig. Mit einem gefüllten Blätterteig-Röllchen in der einen und einem prickelnden Getränk in der anderen Hand, haben wir uns in lockerer Atmosphäre ausgetauscht und kennengelernt. Zusammengefasst waren sich alle Teilnehmer einig, dass dies ein gelungenes Treffen und ein möglicher Grundstein, für weitere Veranstaltungen symbolisiert. Ich möchte mich nochmal ganz besonders bei der Stadt Offenbach für die Einladung zur Stadtion-Führung bedanken und freue mich, vielleicht auch in Zukunft wieder mit von der Partie zu sein.

 

#schöneeckenausOffenbach

 

 

 

 

 

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