Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps. Auf ein, zwei Gläschen bei Die Genussverstärker

Die Genussverstärker

meine heutige Reise hat mich in das kreative Nordend verschlagen. Ich bin zu Gast bei Ina Manthey und Peter Reichard. Ina und Peter (wir sind per du) sind zwei Originale, warmherzig und sympathisch. Beides Quereinsteiger, allerdings sind beide mit einem sehr guten Geschmack, einer feinen Nase und einer ordentlichen Portion Leidenschaft ausgestattet. Sie vermitteln einen Mehrwert bei dem was sie tun. Im Gespräch erfahre ich Wissenswertes über ihr Geschäft, ihre Anfänge und sogar einige Anekdoten, wie zum Beispiel der, dass man einen Whisky Trinker daran erkennt, dass er unterbewusst an einem Glas Wasser riecht, bevor er es zum Mund führt. Ihr Fachwissen ist enorm. Mit ihrem Know-How stehen sie ihren Kunden beratend bei Weinverkostungen und Tastings zur Verfügung und bieten in ihrer kleinen Fachhandlung: erlesene Weine, eine sehrgroße Auswahl an Single Malt Whiskys und Gin und darüber hinaus auch noch eine bunte Palette an Wodka, Craft Beer und Rum zum verkauf an. Kaum habe ich platz genommen, sprechen wir auch schon darüber- was ich gerne trinken würde. Auf ein, zwei Gläschen, ein Besuch bei Die Genussverstärker.

 

 

Im Offenbacher-Nordend findet man ganz viel Altbau, kulturellesMiteinander, Kreativschaffende und immer mehr Geschäfte, mit dem gewissen Etwas. Das Nordend ist ca. 65 Hektar groß und verbindetden Hafen mit der Innenstadt. Mein Fahrrad habe ich heute mittendrin, am schönen Goetheplatz abgestellt. Das ist dort, wo jeden DonnerstagDas Märktchen“ stattfindet. Neben Dönerläden, einer Wäscherei und der typischen Trinkhalle, haben sich Ina und Peter mit ihrem Genussprojekt, Die Genussverstärker selbstständig gemacht.

 

 

Ina hat es über Hamburg, Hannover, Lübeck, Lüneburg und Bamberg in das Rhein Main Gebiet verschlagen. Einen ganz schönen Weg hat sie da zurück gelegt. Ursprünglich ist sie gelernte Umweltingenieurin, hat ihren Job allerdings für die gemeinsame Genussreise mit Peter, 2016 an den Nagel gehängt. Beides lies sich nur schwer unter einen Hut bringen. Die erste Verbindung zu einem guten Wein, hat sie schon sehr früh bei einem Schüleraustausch, auf einem Weingut in Bordeaux geknüpft. Auf der Genussverstärker Homepage heißt es, die Weinregionen Rheinhessen und Pfalz und die dortige jungeWinzergeneration, mit ihren kreativen Weinen haben es ihr besonders angetan. Im Gespräch sagt sie mir, dass sich die Leidenschaft für Whisky, erst später entwickelt hat. Diese hat sie wohl Peter zuverdanken aber es war für sie Liebe auf den ersten Blick.

 

 

Peter kommt ursprünglich aus dem Saarland, ist von Haus aus gelernter Grafikdesigner und hat bereits seit dem Jahr 2001 Erfahrung in der Medienbranche gesammelt. Seit 2013 ist er mit seinem eigenen Designbüro: der Designmacherei in Offenbach vertreten. Durch seinen Vater, der in den 60er Jahren, in der Schlosskellerei in Saarbrücken als Verkäufer tätig war, ist er sehrfrüh mit guten Weinen in Berührung gekommen. Lieben gelernt hat er sie allerdings erst viele Jahre später. Darüber hinaus hat sich bei ihm, noch eine große Leidenschaft für schottische Single Malt Whiskys entwickelt. Neben der Begeisterung für feine Getränke, schlägt sein Herz– ähnlich wie eine Bassdrum, für Punk-Rock und Ska und den sympathischen Underdog vom Hamburger-Millerntor, für den auch Ina die Fahne hochhält: den FC St. Pauli. Man würde bei ihm zuerst an Krawall und Remmi-Demmi denken, ist dann aber überrascht wie sympathisch und freundlich sein auftreten ist. Mit einem kleinen Schmunzeln sagt Peter: „Mein Vater ist sehr froh und auch stolz, dass sein Junge letztendlich in seine Fußstapfen getreten ist. Bei Besuchen in der Heimat wird dann immer unter gleichgesinnten gefachsimpelt.“ Ich kann mir gut vorstellen, wie dann bei Salzstangen und einem guten Gläschen Diskutiert wird.

 

 

Die Idee zum eigenen Laden, ist durch erste kleine Tastings im Freundeskreis entstanden. Es gab noch keinen Businessplan. Damals musste man noch durch den Hinterhof, in den Keller des Designbüros, um aus nur einem Regal, edle Tropfen auszuwählen. Diese Grundidee ist allerdings immer größer geworden. Stück für Stück. Inzwischen sind die beiden, mit ihrem Laden bei ca. 90 Tastings im Jahr angelangt und auch die Regale haben etwas Verstärkung an die Seite bekommen. Expedit Regale, die bei mir zuhause eher die Plattensammlung fassen, bieten eine, für den Laien unüberschaubare Vielfalt, an unterschiedlichen Fläschchen, jeglicher Herkunft und variierenden Geschmacksrichtungen an.

 

 

In ihrem Weinsortiment finden wir laut ihrer Homepage: „Weine abseits des Mainstreams.“ Ihre jungen Winzer gehen innovativeWege. Sie sprechen von wagemutigen Querdenkern, mit Ursprung in der Pfalz, Rheinhessen, Franken, Mosel oder der Saar. Neben den ganzen Weinflaschen, reihen sich über 200 verschiedene Single Malt Whiskys aus Schottland ein. Mal zart und fruchtig, bis torfig-rauchig, von den Highlands bis runter zu den Inseln, sowie Whiskys von unabhängigen Abfüllern. Neben den schottischen Klassikern, kann man im Sortiment bei Die Genussverstärker auch noch allerhand spannende und eigenständige Swiss Highland Malts und Armorik Whiskys, aus der Bretagne entdecken. Doch das soll noch nicht alles sein. Das Sortiment runden aktuell noch weit über 60 verschiedene Gin Sorten, 30 unterschiedliche Fläschchen aus dem Rum-Sortiment und eine Hand voll, gut ausgesuchter Flaschen Wodka und Craft Beer ab. Wenn man die beiden zu ihrem Sortiment noch etwas genauer befragt, strahlen sie bis über beide Ohren, denn sie verkaufen keine Massenprodukte, dies wird im Gespräch deutlich. Die Geschmacksrichtungen unterscheiden sich. Das macht Ina und Peterglücklich.

 

 

Bei Die Genussverstärker freut man sich über das Miteinander und den Kontakt zu den Kunden. Es wird verkauft was man liebt und auch selber gerne trinkt. Das klingt im ersten Moment irgendwie komischund man malt sich direkt die verrücktesten Storys über Alkoholismusund einen, über Alkohol singenden Herbert Grönemeyer aus. Wenn man allerdings genauer darüber nachdenkt, ergibt es plötzlich einen Sinn: Produkte verkaufen die man kennt und selber gerne zuhause hat. Aus dieser Sicht betrachtet, vergisst man auch gleich wieder das „Rettungsboot“, von dem der Herbert da in seinem Song singt. Würde man nämlich auf den Produkten sitzen bleiben, hat man wenigstens noch die Gewissheit, dass man sich selber ein Fläschchen mit nach hause nehmen könnte, welches einem dann auch noch gut schmeckt. Aber unter uns, die beiden trinken inzwischen weniger als früher, obwohl das Sortiment stetig wächst. Dies haben sie mir im Gespräch versichert. Vollprofis.

 

 

Bei ihrer täglichen Arbeit denken sie allerdings nicht nur an sich, ihren Laden und das immer größer werdende Sortiment. Ina und Peter denken noch ein Stückchen Schlückchen weiter, die beiden blicken über den eigenen Tellerrand. Sie denken bei ihrer Arbeit an Menschen, denen es im Leben nicht so gut ergangen ist, wie ihnen selbst. Sie engagieren sich. Sie haben z.B. den Solidaritäts-Wein, für das Projekt: Give Me Shelter ins Leben gerufen. Damit unterstützen sie ein Charity Projekt aus Frankfurt. Dahinter verbirgt sich ein selbstverwaltetes Zentrum, in dem Migranten Schutz gewährleistetund Orientierungshilfe angeboten wird. Es hört auf den Namen: Project Shelter. Ein ähnliches Konzept verbirgt sich hinter der Idee: “Drink Wine, Safe Life“, welches die zivile Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer unterstützt. Ihr allererstes Projekt, welches sie solidarisch unterstützt haben, nennt sich: ”You’ll Never Drink Alone“. Auch hier ging ein Teil der Erlöse an Wohltätige Zwecke. Unterstützt wurde damit das “Aktionsbündnis gegen Homophobie & Sexismus Sankt Pauli”. Bei all ihren Projekten kann Peter seine Liebe zum Design, mit der Leidenschaft für Genuss kombinieren. Die Flaschenetiketten und die Aufmachung der zugehörigen Flyer und Verpackungen stammt aus seiner Feder. Mir gefällt die Idee, mit Kreativität und Geschmack etwas gutes zu tun. Eine tolle Symbiose, die sie mit ihrem Genussprojektaus Offenbach eingehen und mit vereinten Kräften und Partnernrealisieren können.

Den beiden gefällt ihr Standort sehr, den sie am Goetheplatz eingenommen haben. Sie mögen dieses kompakte und persönliche vor Ort. Man darf dabei nicht vergessen, dass wir uns in einer Großstadtbefinden. Alleine im Nordend, leben auf ziemlich kleinem Raum ca. 13.000 Anwohner. Sie schätzen diese multikulturelle Vielfalt, diesich in meinen Augen auch ein wenig in ihrem Sortiment widerspiegelt. „Offenbach hat Ecken und Kanten und selbst die schönsten Eckenin Offenbach sind nicht all zu glatt.“ Sagt mir Peter im Gespräch. Sie zollen meinem kleinen StadtmagazinRespekt. Sie finden gut was ich da mache. Mein Blog macht es den Leuten, die sich für Offenbach interessieren leicht, aus erster Hand, gut informierte Hintergrundberichte und Empfehlungen zu bekommen. „Man kann ja schließlich nicht überall sein und sich allesgleichzeitig anschauen. Da kommt so eine Empfehlung, mit tollen Bildern richtig gut.“  Das geht runter wie Öl, … welches man übrigens auch bei ihnen kaufenkann. Es ist kaum zu glauben, dass sie am Anfang für ihr Vorhaben im Nordend eher belächelt wurden. Der Standort befindet sich zwar nichtin A-Lage, ist durch die sehr gute S-Bahn Anbindung, allerdings sehr schnell und einfach zu erreichen. Die Genussverstärker genießeninzwischen grenzübergreifende Akzeptanz.

 

 

Wenn man sich in seiner eigenen Umgebung einmal umschaut, haben die beiden mit ihrer Fachhandlung den richtigen Riecher bewiesen. Genuss wird inzwischen nämlich ziemlich groß geschrieben. Was früher nach dem Klischee her, eher dem gut betuchten Herren- mitte 50, inklusive seinem grauen Haupthaar vorbehalten war, ist so langsamim Mittelstand und bei der jüngeren Generation angekommen oder sagen wir mal so, es ist sogar fest verankert. Das Bewusstsein für gute Lebensmittel und Getränke hat sich in den letzten Jahren drastisch verschoben. Überall sind nur noch Manufakturen, Kochshows und Magazine zu sehen, die einem die besten Produkte ans Herz legen und wenn man mal seine Freunde Besucht, gibt es immer gleich das kleine 5-Gänge Menü, mit dazu passenden Weinen, Aperitif und Absacker. Man achtet darauf was man wann isst, zu welchem Anlass man was trinkt und macht sich darüber hinaus auch noch Gedanken, wo die Produkte her kommen. Genießen auf dem Level 2.0. Toll das es mittlerweile so viele Adressen gibt, die einem bei seiner Auswahl beratend zur Seite stehen und an die Hand nehmen. Mit Ganz viel Glück, trifft man dabei im Beratungsgespräch auf zwei originale wie Ina und Peter, die einem so unverkrampft und sympathisch einen wirklichen Mehrwert vermitteln und manchmal eben auch, dass Gläschen ein drittes mal halb-voll machen, bevor man sich entscheidet. Man fühlt sich einfach gut aufgehoben. Ich kann euch nur empfehlen, „Die Genussverstärker“ im schönen Offenbacher-Nordend zu besuchen, eine Runde zu plaudern, euch beraten zu lassen, um am Ende ein besonderes Fläschchen und eine tolle Erinnerung mit nach hause zu nehmen.

Zum Wohl.

 

 

Nachtrag:

Ich habe die beiden nach unserem Gespräch, jeweils um eine Empfehlung gebeten. Die Bedingung, sie mussten sich aus ihrem Riesen-Sortiment, auf eine Flasche festlegen:

Ina holt mir zu dem Thema eine Flasche prickelnden Spumante Rose, mit einem Wildschwein auf dem Etikett aus dem Regal. Zu lesen ist, „Porcasporca Miss Piggy On SteroidsMay The Pork Be With You
Peter greift nach etwas längerer Bedenkzeit, zu einer Flasche Sauvignon Blanc von Stefan Bietighöfer, die einen Tiger und ein Stinktier ziert. Der Geruch dieses im Holzfass gereiften Weines, ist zunächst gewöhnungsbedürftig, soll geschmacklich aber voll und ganz überzeugen.
Was die Tiere auf den Etiketten wohl zu bedeuten haben und in welcherVerbindung sie evtl. zu Ina und Peter stehen, werde ich bei einem meiner nächsten Besuch herausfinden …

 

Die Genussverstärker  –  Bernardstraße 63  –  63067 Offenbach am Main  –  Mobil: 0172 777 17 81  –  Mail: info@die-genussverstaerker.de

Öffnungszeiten:  Dienstag, Mittwoch und Freitag: 15:00h – 19:00h  |  Donnerstag: 15:00h – 20:00h  |  Samstag: 13:00h – 17:00h

 

#schöneeckenausoffenbach

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